Anton Vitzthum 1891-1961 |
Anton Vitzthum wurde am 12. Mai 1891 in Kuchl bei Hallein in Salzburg geboren. Obwohl seine militärischen Unterlagen meistens auf „Fitzthum“ lauten, schrieb er sich jedoch selbst, auch in amtlichen Unterlagen nach dem Krieg „Vitzthum“, was also in Folge hier respektiert werden soll. Im Jahre 1912 wurde er zum k.k. Landesschützenregiment „Innichen“ Nr. III assentiert, das dann später, im Laufe des Krieges, in Kaiserschützen Regiment umbenannt worden ist. Anton Vitzthum diente also zu Kriegsbeginn aktiv und ging mit der 7. Feldkompanie Anfang Dezember 1914 ins Feld. Während eines Sturmangriffes am 11. Mai 1915 wurde er durch zwei Oberschenkelschüsse schwer verwundet. Im Lazarett wurde ihm Mitte Juni 1915, für sein tapferes Verhalten vor dem Feind, dafür die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen. Ende August 1915 kehrte er wieder zu seinem Regiment zurück, das schließlich auf den Kriegsschauplatz gegen Italien verlegt wurde. Korporal Vitzthum absolvierte die Sturmtrupp-Ausbildung und tat fortan Dienst in der 1. Kompanie des 1. Bataillons von wo er immer wieder als Kommandant von Sturmpatrouillen oder im Rahmen des Sturmzuges des Bataillons eingesetzt wurde. Im Februar 1917 wurde Anton Vitzthum, mittlerweile zum Zugsführer befördert, mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 1. Klasse dekoriert. Ende 1917 lag das Regiment im Raum Monte Zomo – Monte di Val Bella – Col del Rosso und hier konnte sich Zugsführer Vitzthum bei der Erstürmung von Schivi im Dezember 1917 die Goldene Tapferkeitsmedaille erringen. Im Belohungsantrag hierzu heißt es: „Heldenmütiges, unerschütterlich tapferes und besonders erfolgreiches Verhalten vor dem Feinde! Am 4. Dezember 1917: drang an der Spitze unserer Sturmpatrouille trotz sehr tapferer Gegenwehr des Gegners und trotz bedeutender Verluste wie ein Stier in die feindlichen Gräben und begann daselbst mit Handgranaten und Messer einen unvergleichlich wackeren Kampf mit einer feindlichen Übermacht, überwältigte den Gegner, machte 50 Gefangene und stürmte mit seinen Leuten hierauf sofort zur Unterstützung des Nachbarzuges nach rechts, wo sein überraschendes und übermächtiges Eingreifen auch sofort die Entscheidung brachte. Am 7. Dezember war er beim Eindringen in die Steufle-Stellung der Erste und hat auch hier mit größter Unerschrockenheit und Tapferkeit gekämpft. Zugsführer Fitzthum ist einer der tapfersten und verlässlichsten Unteroffiziere des Baons.“ Mitte März 1918 wurde Zugsführer Anton Vitzthum für diese Waffentat vom Bataillonskommandeur in Besenello die Goldene Tapferkeitsmedaille überreicht. Nach dem Krieg lies sich Anton Vitzthum in Wien X. nieder und arbeitete als Fachredakteur für verschiedene kleinere Zeitschriften und Journale. Ab Juli 1934 wurde aber auch er von der allgemeinen Arbeitslosigkeit betroffen. Als im Sommer 1936 die Hauptleitung des Rings der Goldenen Tapferkeitsmedaille die Mitglieder aufforderte, entsprechende Berichte über ihre Waffentat abzugeben, schrieb Anton Vitzthum: „Führte kein Tagebuch. Kann mich an genaue Daten nicht erinnern. Hptm. Brabek Josef erhielt bei den gleichen Unternehmungen die Offiziers-Goldene. Da werden wohl irgendwo offizielle Materialen bzw. Berichte erliegen.“ Nach dem sogenannten Anschluss Österreichs ans Großdeutsche Reich wurden die meisten Träger der Goldenen Tapferkeitsmedaille, anlässlich des 25sten Jubiläums der Schlacht von Tannenberg, ehrenhalber zu Leutnants a. D. in der Deutschen Wehrmacht befördert. Bei Anton Vitzthum erfolgte diese Beförderung erst am 30. Juli 1940, über einen weiteren, möglichen Kriegseinsatz im Zweiten Weltkrieg konnte leider nichts in Erfahrung gebracht werden. Anton Vitzthum verstarb am 29. August 1961 in Wien und liegt dort am Zentralfriedhof begraben. © Jörg C. Steiner, Wien |