Anton Renner 1888-1915 |
Anton Alois Renner wurde am 26. November 1888 in Unterwaltersdorf (NÖ) als ehelicher Sohn der Maria, geborene Buger und Franz Renner, Hausbesitzer ebendort, geboren. Seinen Wehrdienst beim kuk Infanterie Regiment „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4 beendete er als Zugsführer und fand danach eine Anstellung in einer Wiener Seidenbandfabrik. Am 12. April 1914 heiratete er Fräulein Johanna Kollmann. Mit der 4. Kompanie des Wiener Hausregiments ging er zu Kriegsbeginn an die russische Front ab. Ende 1914 erwarb er sich, mittlerweile zum Reserve-Zugsführer titular Feldwebel befördert, die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse, amtlich publiziert am 2. März 1915. Das Deutsche Volksblatt brachte in seiner Ausgabe vom 4. Februar 1915 sogar einen langen Feldpostbrief von ihm an seine junge Ehefrau mit besonders patriotischen Inhaltes, in der Art „trotz schwerster Kämpfe verliert ein Deutschmeister den Humor nicht“. Noch einmal sollte die Lokalpresse über Anton Renner berichten und zwar die Illustrierte Kronen-Zeitung am Donnerstag den 14. Oktober 1915. Unter dem Titel „Fünf ,Goldene‘ für die Edelknaben“ wurde unter anderem kurz über den Reserve-Feldwebel Renner berichtet und obige Zeichnung veröffentlicht: „Im letzten Verordnungsblatt wurden neuerdings fünf Deutschmeister mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, so daß sich der Besitzstand des Regiments an dieser höchsten, einem Soldaten des Mannschaftsstandes erreichbaren Auszeichnung auf zehn erhöhte. … Tragisch ist das Schicksal des Reservefeldwebel Anton Renner. Er war in seinem bürgerlichen Leben Privatbeamter in der Seidenbandfabrik, Schönbrunnerstraße 100. Drei Monate vor der Mobilisierung hatte er geheiratet. Er hatte sich so tapfer geschlagen, daß er, ehe er die Goldene erhielt bereits die Bronzene und Silberne Tapferkeitsmedaille erster Klasse besaß. Bei einem der letzten Kämpfe des Regiments fand er, von einem Artilleriegeschoß getroffen, den Heldentod. Aus den Feldpostkarten, die er an seine Angehörigen schrieb, spricht eine besondere Kampfesfreude.“ Tatsächlich fiel Feldwebel Anton Renner am 21. Juli 1915 und wurde für diese Waffentat posthum am 6. Oktober 1915 mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille, amtlich publiziert am 12. Oktober 1915, ausgezeichnet. Ob seine Witwe die Medaille ausgefolgt bekommen hat, konnte nicht eruiert werden. © Jörg C. Steiner, Wien |