Hermann Nedoschinsky 1894-1917 |
Hermann Karl Nedoschinsky wurde am 12. April 1894 in Salzburg (Stadt) geboren. Sein Vater Ludwig Nedoschinsky war städtischer Beamter, Verwalter des Städtischen Leihauses in Salzburg, der im Februar 1916, zusammen mit der Silbernen Hochzeit, sein 30jähriges Amtsjubiläum feierte. Seine Mutter Theresia war eine geborene Scharinger. Im Dezember 1914 wurde er als Infanterist zum k.u.k. Infanterie Regiment "Erzherzog Rainer" Nr. 59 eingezogen und blieb bis zum 5. Mai 1915 ununterbrochen im Felde. Nach einer im Feld zugezogenen Krankheit und der Ausbildung zum Unteroffizier ging er als Infanterist titular Gefreiter am 1. Oktober 1915 bis 7. November 1916 abermals zur Armee im Feld ab. In dieser Zeit erhielt er die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse (24.6.1916). Hermann Nedoschinsky meldete sich freiwillig zur Pilotenausbildung, vorher erwarb er noch die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse (publiziert am 16. Februar 1917), die preußische Kriegerverdienstmedaille und wurde zum Gfr. tit. Korporal befördert. Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung zum Piloten wurde er am per 20. Juni 1917 zur FliK 25 transferiert. Hier wurde er bereits im Juli 1917 zum Feldpiloten ernannt und zum Korp tit Zugsführer befördert. Er wurde außerdem mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille (6. August 1917) ausgezeichnet. Am 19. August 1917 stürzte er mit seiner Maschine beim Start ab und wurde verletzt ins Spital eingeliefert. Nach der Genesung geriet er am 14. Oktober 1917 in einen Luftkampf und, nachdem er versuchte die schwer beschädigte Maschine zum Flugfeld zurück zu bringen, stürzte er in der Nähe davon ab, beide Insassen fanden dabei den Tod. Zugsführer Nedoschinsky hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 29 Feindflüge und zahlreiche Luftkämpfe hinter sich. Die Fliegerkompanie verfasste darüber am 16. Oktober 1917 folgenden Belohnungsantrag zur Goldenen Tapferkeitsmedaille: "Hervorragende tapf. Verhalten als Flieger vor dem Feinde: Am 14.X.1917 wurde das vom Fldp. Zugsf. Nedoschinsky gesteuerte Flugzeug über Romanowka von 1 Nieuport angegriffen und nach erbittertem Kampfe durch Zerschiessen der Verbindungsseile und der äusseren Einstellseile Kampfunfähig gemacht. Während der Beobachter. Lt Himmer, den Gegner mit M.G. vom Leibe hielt, versuchte Nedoschinsky das schwer beschädigte Flugzeug auf das nahe Flugfeld zu bringen, doch stürzte es vor Erreichen desselben ab. Beide Insassen todt. Zugsf. Nedoschinsky war ein äusserst pflichtgetreuer, draufgängerischer Pilot, der in zahlreichen Luftkämpfen immer wieder seinen tollkühnen Mut und Tapferkeit bewies." Dieser Belohnungsantrag wurde am 26. Oktober 1917 vom Sto-Luft beim 2. Op. A.K., Abschnitt Zloczow weitergeleitet mit der Anmerkung: "Sehr schneidiger Pilot, im Luftkampf gefallen! Wärmstens befürwortet." Beim Gen.Kmdo. des I. A.K. am 31. Oktober 1917 eingelangt wurde der Antrag zur Verleihung einer Goldenen Tapferkeitsmedaille am 1. November 1917 als "befürwortet" weitergeleitet. Beim Armeekommando erfolgte schließlich am 8. November 1917 die entgültige Zustimmung durch den kommandierenden General. Als offizieller Tag der Verleihung wurde der 11. November 1917 festgeschrieben, die amtliche Publikation erfolgte im Verordnungsblatt am 31. August 1918. Die Goldene Tapferkeitsmedaille wurde am 12. Jänner 1918 den Eltern zur Erinnerung zugeschickt. © Jörg C. Steiner, Wien |