Otto Bergmann

1898-1917

 

Otto Bergmann wurde 1898 in Temesvár (Ungarn heute Rumänien) geboren. Er rückte am 29. Mai 1916 im Alter von 17½ Jahren zum k.u.k. Infanterie Regiment Nr. 62 ein. Nach Vollendung der Rekrutenzeit und der Schule für Reserveoffiziere, ging er am 6. Februar 1917 mit dem 27. Marschbaon ins Feld. Er tat in der 13. Kompanie Dienst und bestand seine Feuerprobe in der 10. Isonzoschlacht, wo er für sein tapferes Verhalten vor dem Feind mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet wurde. Am 29. Juni 1917 meldete er sich freiwillig für den Sturmkurs und machte, nachdem er diese Ausbildung erfolgreich durchlaufen hatte, als Führer einer Sturmpatrouille die 11. Isonzoschlacht mit. Für sein tapferes und umsichtiges Verhalten wurde er am 22. August 1917 erneut mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse geehrt. Er durfte also fortan eine Wiederholungsspange auf dem Band dieser Auszeichnung tragen. Zusätzlich wurde er außertourlich zum Fähnrich der Reserve befördert. Weiterhin als Sturmoffizier verwendet, errang er kurz darauf die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse.

Am 26. Oktober 1917 meldete sich Fähnrich d.Res. Baumann zum Angriff auf dem Fajti Hrib. Bei diesem tollkühnen Unternehmen fand der junge Offiziersanwärter den Heldentod und wurde posthum mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille geehrt. Im 3. Band des Heldenwerkes wird der Brief seines Kompaniekommandanten Hauptmann Anton Pfann als Schilderung seiner Waffentat publiziert:

Ihr Sohn hatte sich, wie stets, auch bei diesem Angriffe freiwillig zu einer Sturmpatrouille gemeldet. Zwei Tage vor seinem Tod sprach ich noch mit ihm; Zuversicht und unwiderstehlicher Tatendrang dokumentierten sein Wesen. Weit voraus eilte er seiner Patrouille, drang als einer der Ersten in die feindliche Stellung, stürzte sich auf mehrere feindliche Offiziere; da durchbohrte die Kugel eines Hauptmannes seinen Hals und schmerzlos sank er dahin. Und über den vielen Leichnamen tobte die Schlacht weiter. Die meisten Leute der Patrouille blieben tod oder verwundet – so daß ich Genaueres nicht erfahren konnte. Der Leichnam soll in eine Kaverne gebracht worden sein, doch dürfte diese, da die Artillerieschlacht mit größter Heftigkeit tobte, vollkommen verschüttet worden sein.

Nachdem der Brief an die Eltern abgeschickt worden war, traf jedoch beim Ersatzbataillon ein Telegramm folgenden Inhalts ein: „Leichnam Fähnrich Bergmann geborgen und an der Bahn St. Daniel beerdigt.“ Dies dürfte am 31. Oktober 1917 gewesen sein, denn auch in der amtlichen Verlustliste wird Otto Bergmann mit diesem Datum als gefallen geführt.

© Jörg C. Steiner, Wien

 

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