Michael Auswöger 1886-1950 |
Michael Auswöger wurde am 18. September 1886 in Innerschwandt bei Vöcklabruck in Oberösterreich geboren. Im Jahre 1908 rückte er zum k.k. Landesschützenregiment Nr. I, während des Krieges in k.k. Kaiserschützenregiment I umbenannt, ein und verblieb als Berufsunteroffizier in diesem Verband bis Kriegsende. Während eines mehrtägigen Kampfes in Galizien harrte Stabsfeldwebel Auswöger mit seinem Maschinengewehrzug im heftigsten Artilleriefeuer aus, bewog, obwohl selbst verwundet, die in einer benachbarten Stellung liegenden Landsturmmänner durch aufmunternde Worte zum Angriff und verließ seinen Posten trotz durchschossener Hand erst nach beendetem Kampf. Für diese beispielgebende Haltung wurde er bereits Anfang November 1914 mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 1.Klasse ausgezeichnet. Durch höchsten Kampfesmut und äußerste Einsatzbereitschaft erwarb er sich auf dem russischen Kriegsschauplatz noch in rascher Folge die Bronzene und die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse, bevor er auf den italienischen Kriegsschauplatz transferiert wurde, wo er als erfahrener Alpinist der Hochgebirgskompanie 28 zugeteilt wurde. Im Frühjahr 1918 geriet, mittlerweile zum Offiziersstellvertreter befördert, Michael Auswöger mit zwei Maschinengewehren inklusive deren Besatzung in italienische Gefangenschaft. Es gelang ihm sich selber zu befreien und unmittelbar vor einem neuerlichen Angriff die eigenen Linien wieder zu erreichen. Über die weiteren Aktivitäten gibt der Belohungsantrag wie folgt Auskunft: „Offiziersstellvertreter Auswöger, zgt. Hoch-Geb-Komp 28, wehrte am Paradisogletscher im Abschnitt Tonale am 25. Mai 1918 den Ansturm eines 20fach überlegenen Gegners ab und unternahm hierauf aus eigenem Antrieb mit nur sechs Mann einen Gegenangriff in welchem er die Paradisospitze, Kreuzkote 2619, zurückeroberte, ein italienischer Oberleutnant (schwer verwundet), 33 Mann (4 verwundet) gefangen nahm und 13 Kameraden aus der Gefangenschaft befreite, sowie 2 eigene MG zurück eroberte.“ Für diese hervorragende Waffentat wurde er am 20. Juli 1918, im Felde durch den Kompaniekommandanten Leutnant Kaserer, mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille dekoriert. Nach dem Zusammenbruch rüstete er ab und ließ sich mit seiner Frau in Hall in Tirol nieder. Die Zeiten der Wirtschaftskrise machten eine zivile Karriere nicht gerade leicht und so meldete er sich Anfang der 1920er Jahre wieder zum Militärdienst im neugegründeten Bundesheer. Im Feldjägerbataillon zu Rad Nr. 6, das in Hall in Tirol stationiert war, fand er eine Anstellung als Vizeleutnant und diente, auch nach der Umbenennung in Tiroler Landesschützen-Regiment, in diesem bis zum Einmarsch der deutschen Truppen im März 1938. Michael Auswöger wurde in die Deutsche Wehrmacht übernommen und am 27. August 1939 zum Leutnant a.D. der Landwehr ernannt. Bereits im Jahre 1936 war er mit Frau und Sohn nach Kufstein übersiedelt, wo er schließlich am 8. Dezember 1950 verstorben ist. © Jörg C. Steiner, Wien |